Tag der offenen Tür
Ein Spaziergang auf dem Tonnengewölbe, mit Pfarrer Schweizer.
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Quelle: Volker Mattern
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Ein Spaziergang auf dem Tonnengewölbe, mit Klaus Pokorny.
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Kleine Künstler beschäftigten sich malerisch mit ihrer Kirche.
Den jüngsten Gästen gehörten die ersten beiden Stunden im Rahmen dieser weiteren Veranstaltung im Jubiläumsjahr. Daniela Krause Wack und Anne Ristau hatten für die Kinder ein spannendes und vielseitiges Programm ausgearbeitet. Das beinhaltet auch einen Malwettbewerb. Hierbei war die Kirche in stilisierter Form als Ausmalbild die Vorlage. Besonderer Kreativität bewiesen jene kleinen Künstler, die abseits der Vorlage selber ihre Eindrücke durch eigene Gemälde zu Papier brachten. Diese Eindrücke gab es zu genüge im Rahmen der Kinderkirchenführung. Bei der Entdeckertour lernten sie die Kirche so richtig kennen. Sie durften von der Kanzel aus die Perspektive erfahren, die sonst nur dem Pfarrer bei seiner Predigt vorbehalten ist. Welche Bedeutung die christlichen Symbole mit dem alten Altarkreuz, dem Abendmahlkelch und der alten Bibel haben, die in der großen Glasvitrine aufbewahrt werden, wurde ihnen kindgerecht erklärt. Wie funktioniert die Orgel und der „Königin aller Instrumente“ ein paar Töne entlocken, gehörte mit zur abenteuerliche Exkursion durch das Gotteshaus.
Hoch hinauf ging es auf das Tonnengewölbe, auf dem man sich nun sicher bewegen kann, nachdem Abschluss der Kirchendachsanierung. Hier oben beeindruckte die mächtige Balkenkonstruktion des Daches. Mit der Siegerehrung des Malwettbewerbs durch Pfarrer Daniel Schweizer endete der „Tag der offene Kirche“ für die Kinder.
Dem schloss sich nahtlos ein ähnliches Programmangebot für die Erwachsenen an. Ihnen stand beispielsweise – was den Kindern aus Sicherheitsgründen verwehrt war – die Besichtigung des Glockenstuhls offen. Der Zugang zu den drei Glocken erforderte über eine Leiter und den Einstieg durch eine kleine Luge schon etwas Geschick. Klaus Pokorny vom Kirchenvorstand und Kirchenvorsteher, Peter Wagner, standen den Gästen für Erläuterungen zur Verfügung. Interessant, welche Erinnerung vor allem die ältere Generation noch hatte, die beispielsweise als Konfirmanden noch mit Seilen die Glocken sonntags zum Gottesdienst läuten mussten und ihren Spaß hatten, wenn man durch die enorme Zugkraft und sich am Seil festhaltend, ein ganzes stückweit nach oben gezogen wurde. Inzwischen hat längst moderne Technik die Glockenseile ersetzt und diese auch Einzug gehalten bei der Orgel. Gleiche Konfirmanden mussten nämlich zu früheren Zeiten dort auch den Blasebalg bedienen, denn ohne die nötige Luftzufahrt konnte der Organist den Orgelpfeifen keinen Ton entlocken. Hier, so die Erinnerung, wurde der Orgelspieler manchmal geärgert, indem der Blasebalg zu kräftig oder gar nicht betätigt wurde.
Auch die Erwachsenen interessierten sich noch für das Tonnengewölbe und zudem gab es zum Abschluss noch eine Bilderschau über den Beamer, der einen repräsentativen Querschnitt durch das kirchlichen Leben der letzte zwölfeinhalb Jahrzehnte zeigte. Zudem hatten Wolfgang Gerlach von Biebertal-tv und Prof. Dr. Gerhard Augst, der dem Festausschuss angehört, einen Beitrag zu den Altarsprüchen vorbereitet. Gerhard Augst beleuchtet hierbei unter der Überschrift „Vertilgen oder retten“, die doch sehr wechselvolle Geschichte von Altarsprüche, die über die Jahre im Laufe von verschiedenen Renovierungsarbeiten im Inneren des Gotteshauses mehrmals übertüncht und wieder erneuert wurden. Auf dem Zeitstrahl dieser Veränderungen lassen sich auch der jeweiligen Zeitgeist und das theologische Verständnis von alttestamentlichen und neutestamentlichen Sprüchen ablesen. „So spricht der Herr: Ich will das Verlorene wieder suchen und das Verirrte wiederbringen und das Verwundete verbinden und des Schwachen warten, aber was fett und stark ist will ich vertilgen und will es weiden mit Gericht“. Schwere Kost aus dem alten Testament. Der zuletzt überpinselte Spruch aus dem neutestamentlichen Lukasevangelium, „Jesus Christus ist gekommen, um zu suchen und zu heilen, was verloren ist.“ lebt nun wieder durch ein Banner, was anlässlich des Kirchenjubiläums hinter dem Altar aufgehängt wurde. Mehr unter www.biebertal-tv.de, unter der Rubrik Kirchen. In der Vorbereitung und bei der Aufsicht während des Tags der offenen Kirche“ war auch Küsterin, Ellen Peller, beteiligt, der der Pfarrer ebenfalls herzlich dankte.