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Evangelische Kirche Bieber

"Auf der Bieber ist keine Kirche oder Kapelle", schrieb Pfarrer Wilhelm Kayser im Jahre 1857 in die Chronik des Kirchspiels Rodheim.

Die Bieberer Gemeindeglieder gehörten damals zum Rodheimer Kirchspiel und wurden von dort pfarramtlich versorgt.

Seit 1908 fanden Bibelstunden in einem der Bieberer Schulsäle statt, in denen heute die Ev. Kita untergebracht ist.

Ein neuer Friedhof konnte 1922 angelegt werden.

Durch Sammlungen des Lehrers Löll konnten 2 Glöckchen angeschafft werden, die bei Beerdigungen erklingen sollten. Während des Zweiten Weltkrieges fanden die meist gut besuchten Bibelstunden im Saal Scherer (Gastwirtschaft) statt. Nachdem die Bibelstunden im Dritten Reich verboten waren, trafen sich die Christen in Privathäusern. "Diese Stunden waren sehr gut besucht", ist in der Rodheimer Chronik zu lesen. Als diese sehr beliebten privaten Treffen verboten wurden, kamen viele Bieberer bei Wind und Wetter in die Stunden nach Rodheim.

1951 wurde in Rodheim eine Pfarrvikarstelle für Fellingshausen und Bieber errichtet.

1958 entstehen zwei selbständige Kirchengemeinden mit jeweils eigenem Kirchenvorstand.

Im Jahr 1979 wurde Bieber mit der Pfarrei Königsberg verbunden. Das Kirchspiel Fellingshausen-Bieber wurde aufgelöst und Fellingshausen selbständiges Pfarramt.

Im Jahre 1986 schließlich wurde Bieber mit damals noch etwa 1.600 Gemeindemitgliedern selbständige Pfarrei.

Der Wunsch der Bieberer Gemeinde nach einem eigenen Gotteshaus erfüllte sich erst nach langer Zeit. 1954 weihte die Gemeinde das "Gemeindehaus" in der Rimbergstraße ein. Im Jahr 1967 wurde dem Gemeindehaus ein Glockenturm aufgesetzt. Nach und nach baute die Gemeinde ihr Gotteshaus weiter aus. Im Jahr 1970 schaffte sie für damals 18.500 Mark eine Orgel an, 1974 wurde ein separater Zugang zum zweiten Jugendraum geschaffen. 1981 erhielt der Gemeindesaal eine Trennwand.

Ein absoluter Höhepunkt in der Geschichte der Bieberer Gemeinde war die Umgestaltung des Gemeindehauses zur Kirche. Die Gemeindemitglieder brachten 4.800 Stunden Eigenleistung ein - die Beziehung zum gemeinsam Geschaffenen wuchs mit jeder verlegten Platte und jedem Pinselstrich. - was die Kirchenverwaltung der EKHN belohnte, indem sie die Zuschüsse großzügig und ohne Verzögerungen schnell genehmigte und auszahlte. Zusammen mit einem großzügigen Zuschuss der Kirchenverwaltung konnte die "neue" Kirche dann am Ostermontag 1987 in einem feierlichen Gottesdienst ihrer Bestimmung übergeben werden.

Der gebliebene Gemeindehaus-Charakter des großen Kirchraums mit seiner variablen Bestuhlung und einer beweglichen Trennwand ermöglicht ein großes Spektrum an Veranstaltungsformen: zwischen klassischen Sonntagsgottesdiensten und Kita-Theater- wie Familiengottesdiensten finden hier Konzerte, Lesungen, Kabaretts, Agape-Male und auch Konfirmandenunterricht statt. In diesem Raum ist Vieles denk- und machbar, was des Menschen Seele, Herz und Körper, angeht und zu rühren vermag.

Die Gemeinde Bieber ist derzeit pfarramtlich verbunden mit der Gemeinde Rodheim-Vetzberg. 

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