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Frauenfrühstück in Kinzenbach mit zahlreichen Gästen aus den Biebertaler Kirchengemeinden

Pfarrerin Manuela Bünger referierte beim Frauenfrühstück in Kinzenbach zum Thema „Ich bin die Tochter meiner Mutter“. Da ging es auch schon mal humorvoll zu.

Einen ungeschminkt-realistischen Vortrag, authentisch mit persönlichen Erfahrungen und praktischen Anregungen, auch für den Alltag und die Selbst-Reflektion präsentierte die Atzbacher Pfarrerin Manuela Bünger. Dazu waren 100 Teilnehmerinnen, darunter auch Gäste aus Rodheim-Bieber, Fellingshausen und anderen Orten in das Dietrich-Bonhoeffer-Haus in Kinzenbach gekommen. Für das Organisationsteam des Kreativen Frauenkreises der Evangelischen Martinsgemeinde Heuchelheim-Kinzenbach hieß Margit Jahnel die Gäste zum Frauenfrühstück herzlich willkommen.

Im Mittelpunkt des Vormittags stand der Vortrag von Pfarrerin Manuela Bünger (Atzbach) zum Thema „Ich bin die Tochter meiner Mutter“. Doch zunächst stand das gemeinsame Frühstück und die Kontaktpflege untereinander an. Dazu hatten die Frauen des „Kreativen Frauenkreises“ ein vielfältiges Buffet mit zahlreichen Köstlichkeiten vorbereitet. Es ließ keine Wünsche offen. Die Klavierbegleitung der gemeinsam gesungenen Lieder hatte Christiane Körbecher übernommen.

„Die Mutter ist die emotionalste Beziehung, die wir haben. Es ist unser erster Faden zum Leben. Es ist schmerzhaft, wenn die Beziehung zur Mutter nicht stimmt“, sagte Pfarrerin Manuela Bünger zu Beginn. Ihre erfrischend-herzliche Art, ihre Fröhlichkeit und Lebenszugewandtheit, gepaart mit Realismus begeisterte die Herzen der Zuhörerinnen von Anfang an.

Die Beziehung zum Vater sei auch sehr wichtig. Meist sei die Beziehung Vater-Tochter enger als zur Mutter. „Die Mutter ist wie ein „Schicksal“ durch ihre Macht. Die Macht kann positiv oder negativ sein, aufbauen oder zerstören. Die Mutter kann „Kapital oder Schulden hinterlassen“, so die Referentin. Keine Mutter sei fehlerfrei.

„Ich will Euch ermutigen, sich mit der eigenen Mutter zu beschäftigen. Sie spielt in unterschiedlichen Lebenssituationen eine Rolle. Ihre erste intensive Auseinandersetzung habe sie mit ihrer späteren „Mutter“ im Alter von 17 bis 23 gehabt. Ihre leibliche Mutter war verstorben als sie 14 war. „Manchmal hatte ich das Lebensgefühl, ich bin gar nicht gewollt. Gott hat mich daran wachsen lassen. Ich musste durch tiefe Täler gehen“ so Bünger weiter. Ihre Pflegemutter habe viele „Löcher gestopft“. 

Wenn es meiner Mutter gutging, hat sie viel gelacht. Dass ich keine Scheu habe vor Menschen, denen es nicht gutgeht, habe ich auch von meiner Mutter. Pfarrerin Bünger nannte zwei biblische Aspekte zum Umgang mit der „Macht der Mutter“: Du sollt Vater und Mutter ehren und Du sollst Vater und Mutter verlasen und ein eigener Mensch werden. „Ehren heißt, sie nicht verdrängen, sondern sie beachten.“  Und einen wichtigen Tipp gab die Referentin: „Wenn wir positiv leben wollen, könne wir nicht die Schulden vor uns hertragen. Gott gibt Möglichkeit weiterzuwachsen und damit zu leben“. Macht Euch Gedanken und Lebenseinstellungen bewusst, die ihr übernommen habt, halten, die wir von unserer Mutter übernommen haben – verboten/erlaubt – Leitsätze in der Familie könnten auch zu „Leidsätzen“ werden. „Wir haben bei unserer Mutter das Frausein gelernt und das Rollenbild der Frau von zuhause mitbekommen. Vater und Mutter verlassen bedeute ein eigener Mensch zu werden. Wir können Heimat und Kapital von unserer Mutter mitnehmen. „Die Tochter ist nicht das Anhängsel der Mutter. Die Tochter sollte nicht unter der Mutter, sondern ihr gegenüberstehen. Dabei ist der Glaube an Gott das Wertvollste, was wir haben“, schloss Bünger.

Margit Jahnel dankte der Referentin herzlich und überreicht ihr als ein Dank, ein selbst kreiertes Herz als Präsent. Dank galt auch dem Vorbereitungsteam der Frauen und Christiane Körbecher für die musikalische Begleitung.


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